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Der Name AMSLER steht in Verbindung mit der Tätigkeit des Vogelfängers. Bestätigt wird diese Auffassung durch die Amseln, die in verschiedenen sehr alten Wappendarstellungen dieses Geschlechts als zentrale Figuren vorhanden sind.


Die Amsler, beschrieben im Schweizerischen Lexikon von H. J. Leu
In dem von Hans Jakob Leu verfassten und 1747 - 1765 in Zürich in 20 Bänden herausgegebenen "Allgemeinen helvetischen eydgenössischen oder schweizerischen Lexicon" ist das Geschlecht Amsler folgendermassen beschrieben:

"Ein ausgestorbenes Geschlecht zu Bern, darvon einer Namens Ulrich auch Herr zu Signau gewesen, und Ambsler 1430. des Grossen Rahts zu Bern worden; ein gleiches Geschlecht befindet sich auch (in) Biel und Arau, und ist in der erstern Stadt noch Josua des kleinen Rahts und hat verschiedene Aemter vertretten, auch sind zwey Namens Josua und Niclaus in dem vorigen und dieserem Seculo daselbst Pfarrer gewesen, in der letztern aber Jacob Ambsler 1661. Schultheiss worden."

Früheste Nennungen des Namens
Das Berner bzw. Signauer Amsler-Geschlecht ist in verschiedenen Urkunden erwähnt. Hier einige Funde:

1435 Ulrich Ambsler, in Peter Hechlers des venners vierteil (Bürgerrodel von Bern)
 1443 Ulrich Amsler bezieht mit weiteren Knechten einen Sold (Söldner auf der Farnsburg / Seckelmeisterrechnung von Solothurn)
1444 "Denne Ulrich Amsler und sinen gsellen uff ihren sold Varnperg" (Farnsburg) / Stadtrechnung Bern, Ausgaben)
1446 Im Badischen Konstanz wird Heinrich Amseler erwähnt
 1462-1464  Amtete ein Uli Amsler als Untervogt zu Seengen.
   

Im Chorgerichtsmanual von 1599 wird ein Vogt Amsler genannt. Ein Jacob Ampssler, alter Unndervogt wird 1602 erwähnt ( Dorfarchiv Seengen). Auch im Bürgerrodel von Basel ist eine Einbürgerung eines Amslers verzeichnet. Sie lautet wie folgt: "An dm 1539 uff Montag denn VIII September ist Amsler Bartolme der Zimmermann von Lenzburg", das Burgrecht glehn, hat sin mannrecht und Abscheid procht ....." 


Geschlechtsname und Verbreitung der Sippen
Der Geschlechtsname wurde im 15. bis zum 18. Jahrhundert wie folgt geschrieben:

Amseller / Anseller / Ansler / Ampsler / Ampssler / Ambssler / Amssler / Amsler.

Die Schreibweise hing nicht zuletzt von der Laune des Schreibers und von dialektischen Aussprachen ab. So finden sich beispielsweise auf der gleichen Schreibseite eines Taufrodels gleich mehrere Schreibweisen dieses Geschlechtsnamens, wohlverstanden vom selben Prädikanten geschrieben. Der Name "Ampssler" war um die Jahrhundertwende (1919) im Stuttgarter Adressbuch mehrmals verzeichnet. Ein Eintrag lautete wie folgt: Ampssler Christian, Elektromonteur in Stuttgart Canstatt, Wiesenstrasse 38 a. Diese Namens-Schreibweise ist in der Schweiz nicht erhalten geblieben. Hier weitere Beispiele zur Schreibweise:

 

1430 Ulrich Amssler, Herr zu Signau, des grossen Raths zu Bern
1452 - 1460 Probst Johannes Amseller/Anseller in Chur
1571 Zacharias Amsler's Güter zu Tenspüren
1676  Stadtschreiber Amsler in Aarau
1676 Johann Heinrich Ambsler, Stadtschreiber zu Arauw