Im Zusammenhang mit dieser HomePage habe ich im Dezember 2002 eine Anfrage von Amerika von Charlotte Theis - Amsler erhalten. Nachkommen der Amschler aus Bayreuth, die nach Amerika ausgewandert sind, sollen gemäss mündlicher Ueberlieferung aus der Schweiz stammen. Es handelt sich um die Vorfahren der Charlotte Amsler verheiratete Theis in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Aus Armut ist aus dem Landkreis Bayreuth im heutigen Bundesland Bayern (Bavaria) am 04. August 1844 eine Familie Amschler weggezogen, mit dem Ziel nach Amerika (Pennsylvania) auszuwandern. Die Reise führte via Bremen mit der Ausschiffung nach New York. Die Ankunft in New York erfolgte am 08. November 1845 mit dem Schiff Brig Josephine. Der Kapitän war B. Sanstedt. Folgende sieben Personen haben die harte Reise auf sich genommen:
- Mutter: Witwe Dorothea Barchet, verheiratete Amschler, geboren am 08.(23). August 1794 (1795) in Eckersdorf, Landkreis Bayreuth, sieben Kilometer westlich der Stadt Bayreuth. Ihr Vater hiess Adam Barchet. Er war Maurergeselle und Söldner. Zum Zeitpunkt der Heirat am 14. Dezember 1817 war ihr Vater Adam bereits tot.
- Kinder:
- Michael Amschler, geb. 13. Oktober 1820 / mündig und ledig
- Johann Peter Amschler, geb. 28. Dezember 1823 / mündig und ledig
- Johann Peter Amschler, geb. 10. Juli 1826 / unmündig und ledig
- Johann Martin Amschler, geb. 28.08.1818 / Webermeister, verheiratet mit Dorothea Baumann von Eggersdorf
Mitgereist ist zudem das Kleinkind Johann Amschler, geb. 20. April 1843 - der Sohn des Johann Martin Amschler
Dorothea Baumanns Vater hiess Johann. Er war der Söldengutsbesitzer in Eckersdorf. Er soll ein wohlhabender Bauer gewesen sein, der die Ehe zwischen seiner Tochter Dorothea und dem Webermeister Amschler nicht gerne gesehen hat.
Neue Erkenntnisse (April 2004) haben aufgedeckt, dass der Familienvater Johann Amschler bereits am 21. November 1829 verstorben ist, demnach fast 20 Jahre bevor seine Nachkommen nach Amerika ausgewandert sind. Der früh verstorbene Gatte war ebenso wie sein Sohn Johann Martin Webermeister in Eckersdorf. Der jüngste Sohn war beim Todesfall seines Vaters ein Kleinkind mit drei Jahren. Aus dieser Ehe gingen zwei weitere Kinder hervor, die nicht nach Amerika ausgewandert sind, weil sie in als Kleinkinder verstorben sind. Drei Tage nach der Geburt verstarb ein an Kinderlähmung erkranktes Söhnlein. Es wurde ungetauft am 27. Dezember 1822 zu Grabe getragen. Am 1. Januar 1829 kam Friedrich zur Welt und am 7. Januar des gleichen Monats starb dieser.
Des Webermeisters Eltern waren ebenso in Eckersdorf ansässig. Sein Vater hiess Johann Wolfgang Amschler, geb. 23.12.1749. Er war Zimmerer im gleichen Dorf. Seine Gattin hiess Maria Dorothea geborene Hoffmann. Vier Kinder aus dieser Ehe sind verzeichnet.
Johann Wolfgangs Vater hiess Hanns Conrad. Er war Taglöhner in Eckersdorf stammte aber von nahe gelegenen Altenplos. Er heiratete am 16.12.1759 die Maria Dorothea, Tochter des Johann Wippenbeck. Sie starb als Hebamme am 15. April 1769 als der jüngste Sohn Johann Wolfgang 19 Jahre alt war. Aus der Ehe Amschler - Wippenbeck gingen mindestens drei Kinder hervor.
Gemäss Auskunft eines Archivars des Stadtarchivs Bayreuth ist das Geschlecht AMSCHLER belegt in Eckersdorf, in Pleofen und in Neustädtlein am Forst westlich von Bayreuth seit dem 17. Jahrhundert. Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts taucht das gleichnamige Geschlecht in Heinersreuth auf. Laut mitgeteilter mündlicher Ueberlieferung von Frau Theiss in den USA sollen ihre Amsler-Vorfahren aus der Schweiz abstammen. Falls dem so wäre, so müssten diese wohl vor 1550 aus der Schweiz ins Bayerische Land gezogen sein. Die Namensschreibweise von Amschler zu Amsler erfolgte in den USA.
Geschichtliches zu (95488) Eckersdorf, Landkreis Bayreuth |
Der Namensgeber der Grossgemeinde, die im Zuge der Gebietsreform 1978 entstand, wurde urkundlich erstmals 1149 im Giechburgvertrag erwähnt. Das Geschlecht der Eckehartesdorfer wird danach mehrfach in Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts genannt. Schon bei Einführung des Christentums stand hier eine Kapelle, die dem Hl. Kilian geweiht ist. Später wurden zur rechten und linken Seite über dem Salamandertal die Burgen "St. Gilgen" und Schlosshof erbaut. Von 1657 bis 1756 gehörten die Eckersdorfer Schlösser als Lehen des Markgrafen von Bayreuth den Herren von Lüchau. Nach dem Aussterben der Lüchauer fiel das Lehen wieder den Bayreuther Markgrafen anheim, bis 1763 Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie die Rittergüter Donndorf, Eckersdorf und das Schloss St. Gilgen gegen ihren Familienschmuck auf Lebenszeit erhielt. Nach dem Tode der Prinzessin sind die Schlösser verfallen, wurden an die Untertanen verkauft und vererbt und später von Ortsbewohnern abgetragen. 1796 waren in Eckersdorf mit Hardt, Lohe, Thalmühle und Forst nur 84 Häuser vorhanden. Als Teil des preußischen Fürstentums Bayreuth fiel Eckersdorf im Frieden von Tilsit an Frankreich und wurde 1810 Bayern überlassen.
1924 waren es bereits 884 Einwohner und 131 Häuser. Der große Aufschwung folgte nach dem 2. Weltkrieg. 1962 zählte der Ort bereits 1'400 Einwohner und 240 Häuser. Die Kirche St. Ägidius ist eines der ältesten und ehrwürdigsten Denkmale der Bayreuther Gegend. Sie ruht auf einem Felssporn der Rhätsteilkante. Nur von Westen her, wo der ursprüngliche Dorfkern liegt, ist der Zugang offen, die anderen Seiten fallen steil zum Salamandertal und Lüchauental ab. Die Kilianskapelle mit ihren reichen Kunstschätzen hatte eine Zeitlang ausgedient. Erst seit einigen Jahren wurde sie auf Initiative des früheren Pfarrers Hartnagel und der Gemeinde zu neuem Leben erweckt. Die Kirche erfuhr bei einem Brand im Jahr 2000 durch starke Russentwicklung grosse Schäden und wurde Ende Mai 2001 nach sorgfältiger Renovierung wiedereröffnet. (diese Angaben stammen aus der HomePage der Grossgemeinde Eckersdorf)