Das Erforschen der Sippe der Rohrbach von Guggisberg und Rüschegg ist ein recht schwieriges Unterfangen. In den Nachbar-Kirchgemeinden Wahlern und Rüeggisberg sind ebenfalls Rohrbach seit alters her verbürgert. Hüben wie drüben sind Taufen und Ehen vollzogen worden. Manche Guggisberger lebten in den angrenzenden Kirchgemeinden und die Zugehörigkeit war nicht immer klar festgehalten worden. Eine Rohrbachfamilie und deren zahlreiche Nachkommen lebte beispielsweise über mehrere Generationen in Rüti bei Rüeggisberg. Die Nachricht über deren Taufen wurde oft als Sammelmeldungen nach Guggisberg brieflich von Pfarrherr zu Pfarrherr übermittelt. Auch stellten sich einige Probleme mit den sehr zahlreichen Christian ein, bei denen die Elternnamen nicht bekannt waren. Nur die Zunamen, zu Suttershus, uf Gouggenberg etc. oder Trau- und Taufzeugennamen konnten Aufschluss über deren Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie liefern. Mancher Eintrag in einem Chorgerichtsmanual half weiter und lüftete so manches Geheimnis.
Die Erforschung ist unerschöpflich und das vollbrachte ist im Grunde nur die Spitze des Eisberges. Zu ergründen bleibt noch vieles. Ab 1533 begann der Benedict Rorbach, der Stammvater dieser Sippe, in der Kirchhöri Guggisberg Land und Gut zu erwerben. Er war Landtvänner und ein wohlhabender Bauer. Fast 900 Nachkommen weist sein Stammbaum auf (inklusive die eingeheirateten Frauen). Wo kam er her und wie sind die um 1533 und 1570 genannten Rohrbach (Nicklÿ) miteinander verwandt? Alles Fragen, die noch unbeantwortet sind.
Zusammenfassend darf ich sagen, dass die Rohrbach von Guggisberg und Rüschegg durchwegs redliche Bauern mit ihren gewerblichen Nebenverdiensten waren. Einzelne taten sich hervor als als Landtvänner, Chorrichter oder Gemeindevorsteher. Viele sind in benachbarte welsche Kantone ausgewandert und haben sich dort fest etabliert.